Arbeitsweise
Sie beruht auf der Phytobiografie, und damit auf der Lebenserfahrung der teilnehmenden Seniorinnen und Senioren in Bezug auf Garten und Pflanzen.
Hier geht es um die Erfahrung, die im Laufe des Lebens mit Pflanzen und Garten gemacht worden sind. Sei es als Hobby oder im Beruf. Ich orientiere mich an einem speziell ausgearbeiteten Fragebogen. Welche Pflanzenvorlieben gibt es und welche Pflanzen waren einmal im Garten oder im Haus vorhanden. Den Fragebogen fülle ich mit einem der Angehörigen und mit dem Teilnehmenden zusammen aus. So kann ich individuell auf die Bedürfnisse der Person eingehen.
Themen im Zusammenhang mit Pflanzen, Garten und Natur können Erinnerungen aus dem Langzeitgedächtnis hervorrufen, Erinnerungen an vergangene Zeiten durch den Duft von Blüten, Geschmack von Früchten und Berührungen von Pflanzenmaterial.
Feststellung der vorhandenen Potentiale
Ich orientiere mich an dem Pflegemodell (ABEDL) von Prof. Dr. Monika Krohwinkel. Sie entwickelte ein auf Potentialen basierendes Strukturierungsmodell für demenziell erkrankte und pflegebedürftige Menschen. In diesem Modell werden Aktivitäten beschrieben, die wir alle tun, um den Tag selbstständig zu bewältigen. Bei den teilnehmenden Seniorinnen und Senioren stelle ich fest, welche Fähigkeiten verblieben sind und welche Maßnahmen beim Gärtnern förderlich sind, um ein Wohlbefinden herzustellen.
Formulierung von Zielen, Auswertung von Ergebnissen
Die Formulare für Gartentherapie aus dem Projekt „Therapeutische Gärten für Alterszentren“, entwickelt von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (zhaw), dienen mir als Grundlage.
Die Ergebnisse stelle ich anschließend den teilnehmenden Seniorinnen und Senioren, deren Angehörigen, und wenn gewünscht der Heimleitung, zur Verfügung.
Die Gartentherapie ist auch in der KTL (Klassifizierung therapeutischer Leistungen), in der medizinischen Rehabilitation als Teil der Ergotherapie/Arbeitstherapie (E100) aufgeführt.